• aaaaaaaaargh@feddit.deOP
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    0
    ·
    1 year ago

    Weil es in Deutschland unmöglich ist, mehrstellige Millionenbeträge einfach so selbst zu erwirtschaften, wenn man nicht VW, BMW oder RWE heißt. Da braucht es Investition von außen, muss ja keinen staatliche Subvention sein.

    • scorpionix@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      0
      ·
      1 year ago

      Da braucht es Investition von außen, muss ja keinen staatliche Subvention sein.

      Ja, das sind dann Investitionen, keine Subventionen. Subventionen gehen eigentlich immer vom Staat aus. Und bei Unterhaltung erschließt sich mir nicht, warum sie eben staatlich subventioniert werden muss. Wir sind ja hier nicht im alten Rom mit „Brot und Spiele“.

      • aaaaaaaaargh@feddit.deOP
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        1
        ·
        edit-2
        1 year ago

        Dann können wir ja die Subventionen für Kultur und Sport auch streichen, oder? Braucht man ja nicht.

        Eine moderne Gesellschaft misst sich - wie auch bei den Römern - nicht ausschließlich durch Produktivität und Sozialsysteme. Auch die Zufriedenheit spielt eine Rolle und mich macht es gerade einigermaßen sprachlos, dass man nicht versteht, dass Unterhaltung natürlich und selbstverständlich subventioniert werden muss. In einer Gesellschaft ohne das würde ich nicht leben wollen.

        • Don_alForno@feddit.de
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          1
          ·
          1 year ago

          Subventioniert werden Dinge, die man haben will, die sich aber nicht selbst tragen können. Die Videospielebranche macht weltweit ca. 200 Mrd. Umsatz und erfreut sich bester Gesundheit, warum genau müssen wir unbedingt deutsche Studios stützen? Games sind international, warum ist lokale Produktion so wichtig? Mit dem Kulturbereich, wo es um lokale Veranstaltungen in Präsenz geht, deren Nachfrage sich auch oft in Grenzen hält hat das relativ wenig zu tun.

          Daedalic hat übrigens dicht gemacht, weil sie mit “Gollum” voll ins Klo gegriffen haben, nicht, weil es in Deutschland so unmöglich war zu arbeiten.

          • aaaaaaaaargh@feddit.deOP
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            1
            ·
            1 year ago

            Daedalic hat übrigens dicht gemacht, weil sie mit “Gollum” voll ins Klo gegriffen haben, nicht, weil es in Deutschland so unmöglich war zu arbeiten.

            Dir ist aber schon klar, dass Daedalic letztes Jahr von einem französischen Unternehmen gekauft wurde und die Jahre davor permanent am Schlingern war, weil die Produktionskosten so hoch waren. Die haben in der Zeit davor sogar über die Hälfte der Belegschaft entlassen müssen. Der Buchwert lag bei irgendwas mit 400.000€, was ein kompletter Witz ist für ein langjähriges Studio mit so vielen bekannten Titeln.

            Klingt für mich jetzt jedenfalls nicht so danach, als sei daran nur Gollum Schuld. (Dass das Spiel vollständig kacke ist, bleibt dabei natürlich unberührt.)

          • Killing_Spark@feddit.de
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            1
            ·
            1 year ago

            Games sind international, warum ist lokale Produktion so wichtig?

            Sind sie eben nicht. Auch Games verbreiten wie jede andere Unterhaltung die Kultur der Hersteller. Wir könnten auch aufhören deutsche Filme und Serien über den Rundfunkbeitrag zu subventionieren.

            Hier die Grenze zwischen Unterhaltung und Kultur so zu ziehen, dass Games keine Subvention verdienen (weil sie keine Kultur sind?), finde ich schlecht.

            Am Ende finde ich es eben gut wenn lokale Kultur weiter gefördert wird, auch wenn sie sich wirtschaftlich nicht wirklich lohnt. Eine noch stärkere amerikanisierung der Medienkultur kann man sich eigentlich nicht wünschen, auch wenn wir schon bei 99% angekommen sind, oder?

        • scorpionix@feddit.de
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          0
          ·
          1 year ago

          Dann können wir ja die Subventionen für Kultur und Sport auch streichen, oder?

          Nein, da diese nicht allein der Unterhaltung dienen. Förderungen von Kunst und Kultur dienen zu einem gewissen Grad auch der Bildung der Bevölkerung. Sport ist gut für die Gesundheit und daher sollte es jedem Menschen möglich sein, einem Sport nachzugehen.

          Und nein, ich bin ebenfalls nicht dafür, den ÖRR abzuschaffen. Wofür ich allerdings bin, ist die Ausgaben im Bereich Unterhaltung im ÖRR zurückzufahren: Wir brauchen nicht das x-te Krimiformat.

          • aaaaaaaaargh@feddit.deOP
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            1
            ·
            1 year ago

            Ich sehe nicht, wie eine Förderung von Fußball im Sinne der Ausstrahlung im TV Menschen messbar gesünder macht.

            Kultur ist auch wieder so eine krumme Definition. Für dich mag das nur Bach und Mozart sein, für mich ist Monkey Island, Die Siedler oder der C64 Kulturgut. Weil sowas auch Kulturgeschichte geschrieben hat für viele von uns. Ich weigere mich gegen diese Darlegung, dass Kultur nur ist, was in Museen steht.

            Ich habe durch Super Mario motiviert mehr gelernt und mich gebildet, als ich jemals in allen Kunstwerken aller kulturell anerkannter Künstler zusammen gelernt habe. Kultur ist keine absolute Größe, sondern bedingt durch ihren subjektiven Zugang. Ich verstehe ja, dass nicht alles einen kulturellen Anspruch hat, aber ein Phänomen, das seit vier Dekaden Menschen fasziniert, völlig zu ignorieren, ist für mich einfach nur inakzeptabel.

            • scorpionix@feddit.de
              link
              fedilink
              Deutsch
              arrow-up
              0
              ·
              edit-2
              1 year ago

              Ich sehe nicht, wie eine Förderung von Fußball im Sinne der Ausstrahlung im TV Menschen messbar gesünder macht.

              Davon habe ich zwar nichts geschrieben („Sport subventionieren“ bedeutet für mich Vereine und Sportstätten zu unterstützen), aber ich dachte mir schon, wenn ich den ÖRR erwähne, dass das noch kommt: Ich bin dafür, dass der ÖRR für Veranstaltungen, in denen eine Mannschaft Deutschland offiziell vertritt, automatisch Senderechte erhält.

              Für dich mag das nur Bach und Mozart sein, für mich ist Monkey Island, Die Siedler oder der C64 Kulturgut.

              Kultur ist nichts, was sich auf Abruf erschaffen lässt. Alles von dir genannte ist Kulturgut, aber es musste sich zunächst als solches durchsetzen und häufig passiert das nicht mal zu Lebzeiten des Erfinders. Und per se Gelder zu verteilen, nach der Devise „Irgendwas wird schon dabei herumkommen.“ halte ich nicht für zielführend.

              ein Phänomen, das seit vier Dekaden Menschen fasziniert, völlig zu ignorieren

              Sage ich doch nicht. Ich bin nur dagegen per Gießkanne jedem Geld in die Hand zu drücken, nur weil er potenziell etwas machen könnte, dass eines Tages „Kultur“ sein könnte.

              • aaaaaaaaargh@feddit.deOP
                link
                fedilink
                Deutsch
                arrow-up
                1
                ·
                1 year ago

                Davon habe ich zwar nichts geschrieben („Sport subventionieren“ bedeutet für mich Vereine und Sportstätten zu unterstützen), aber ich dachte mir schon, wenn ich den ÖRR erwähne, dass das noch kommt: Ich bin dafür, dass der ÖRR für Veranstaltungen, in denen eine Mannschaft Deutschland offiziell vertritt, automatisch Senderechte erhält.

                Natürlich muss das kommen, weil es einen absurd hohen Stellenwert in dieser Gesellschaft einnimmt. Das mindeste, was man hier als Nichtbefürworter tun können sollte, ist, dieses Beispiel anzuführen. Übrigens fordere ich ja das gleiche: Die Unterstützung kleiner Studios, was kleinen Vereinen und Sportstätten wohl gleich käme. Du stellst aber wie du es eingangs beschrieben hast scheinbar das eine über das andere und das stößt mit übel auf.

                Kultur ist nichts, was sich auf Abruf erschaffen lässt. Alles von dir genannte ist Kulturgut, aber es musste sich zunächst als solches durchsetzen und häufig passiert das nicht mal zu Lebzeiten des Erfinders. Und per se Gelder zu verteilen, nach der Devise „Irgendwas wird schon dabei herumkommen.“ halte ich nicht für zielführend.

                Also ich hab noch nie gehört, dass Kultur die Anforderung, post mortem zu entstehen, erfüllen muss. Außerdem sind einige der großen Erfinder dieser Industrie bereits gestorben. Ich sehe nicht, was das als kulturelles Phänomen für einen Unterschied macht. Kultur ist einfach gesprochen etwas Formgebendes, das hat nichts mit der Mortalität einzelner Zuträger zu tun.

                Und was mich hier offen gesagt besonders ärgert: “Irgendwas wird schon herumkommen” - nein - es ist schon lange was herumgekommen und wurde kaputtgemacht, während es woanders weitergewachsen ist. Während wir hier noch über Schöpfungshöhe und Deutung von kulturellem Gut diskutieren, ist der Zug so hart an uns vorbeigefahren, dass wir nichtmal mehr das Schlusslicht sehen, weil wir uns als Gesellschaft so sehr darin sonnen, es besser zu wissen.

                Sage ich doch nicht. Ich bin nur dagegen per Gießkanne jedem Geld in die Hand zu drücken, nur weil er potenziell etwas machen könnte, dass eines Tages „Kultur“ sein könnte.

                Ich fordere Subvention, weil die Politik aktiv zerstört hat, nicht, weil intrinsisch Hilfe gebraucht hätte. Die Selbstgerechtigkeit von Thematiken wie stellvertretend Auto und Fußball über diesem Thema hinterlässt verbrannte Erde - sieht nur keiner, der sich nicht damit beschäftigt.

                • scorpionix@feddit.de
                  link
                  fedilink
                  Deutsch
                  arrow-up
                  1
                  ·
                  1 year ago

                  Die Unterstützung kleiner Studios, was kleinen Vereinen und Sportstätten wohl gleich käme.

                  Ein Entwicklerstudio e. V. ist mir bisher nicht untergekommen. Mir geht es, wie zuvor erwähnt, Aktivitäten zu fördern, die der Gesellschaft zugutekommen. Ein privates Unternehmen zu fördern, dessen Produkt zwar von der Gesellschaft konsumiert wird, ist für mich etwas anderes.

                  Also ich hab noch nie gehört, dass Kultur die Anforderung, post mortem zu entstehen, erfüllen muss.

                  Habe ich auch nie behauptet, sondern das nur als Beispiel gebracht, um zu verdeutlichen, dass Kultur zum Teil ein langwieriger Prozess ist. Du legst mir hier schon zum zweiten Mal Sachen in den Mund, die ich nicht gesagt/geschrieben habe.

                  • aaaaaaaaargh@feddit.deOP
                    link
                    fedilink
                    Deutsch
                    arrow-up
                    1
                    ·
                    1 year ago

                    Nimm es mir nicht übel, aber du hast exakt das geschrieben. Ich zitiere:

                    Alles von dir genannte ist Kulturgut, aber es musste sich zunächst als solches durchsetzen und häufig passiert das nicht mal zu Lebzeiten des Erfinders.

                    Wenn wir das mit der Lebenszeit des Erfinders dann wegnehmen, weil du das ja offenbar so nicht meintest, bliebe noch der Einwand, dass diese Durchsetzung doch schon lange stattgefunden hat. Im Kino kann man E-Sport Events gucken, in Tokio gibt es ganze Stadtteile, die sich dem Thema verschrieben haben. Nur in Deutschland verneint man das konsequent. Das ist alles, worum es mir hier geht.

                    Ein Entwicklerstudio e. V. ist mir bisher nicht untergekommen. Mir geht es, wie zuvor erwähnt, Aktivitäten zu fördern, die der Gesellschaft zugutekommen.

                    Als sei jeder e.V. förderlich für die Gesellschaft. Sorry das halte ich für verblendet, wenn man den kollektiven Zweck an der Gesellschaftsform festmachen will. Außerdem gibt es auch die Form der gGmbH und die vereint beide Ansprüche in einem Konstrukt. Meines Wissens ist die Games Academy sowas. Dann gibt es noch den Game e.V., der ein Verband von Entwicklern in Deutschland ist. Also gibt es sowas sogar und mindestens die Games Academy ist meiner Meinung nach weder in deinem gedachten Sinne gesellschaftlich wertvoll noch nicht-kommerziell - im Gegenteil.