Ich hab mir heute folgendes Video von den Space Frogs angesehen, und relativ am Ende heißt es

Was wir brauchen wäre ein Verbund an kleinen Websites, die sich miteinander austauschen können, aber dezentral und ohne Profitabsicht FÜR die User, nicht irgendeinem Konzern. Aber sowas haben wir ja nicht, weil niemand sowas betreiben kann.

oder so.

Meine Reaktion war nur ein 🤦.

Wenn die nur wüssten! Das in dem Video war die beste Beschreibung vom Fediverse, die ich gehört habe.
(Notiz am Rande: ich schaue mir sowas gelegentlich gerne immer wieder mal an, weil ich mit meiner Bubble aus AdBlock, Lemmy, ÖR-Mediathek, FOSS und co. absolut nicht mitkriege, wie beschissen das Internet alleine schon in den letzten wenigen Jahren geworden ist.)

Ich finde Lemmy einfach nur geil. Ich liebe “die” Community, “den” Content und “die” Seite verfickt nochmal großartig.
Alles nur in Gänsefüßchen, weil ja jede Instanz und Plattform anders ist und jeder sich seinen Content selbst herauspflückt.

Noch nie hab ich mich online so gut aufgehoben gefühlt wie hier. Online-befreundet bin ich mit nur wenigen, aber ihr seid sowas wie die Nachbarschaft für mich, weil Feddit irgendwie ein Dorf ist, in dem jeder jeden kennt.

Ob das, wenn wir irgendwann mal anstatt unseren 5 Usern momentan mal halb Deutschland als Userbase haben, sich immer noch so anfühlt, kann ich nicht sagen, und eigentlich ist es mir auch egal.

Solange die Leute von demokratiefeindlichen Big-Tech Plattformen, die aufs übelste stinken, wegkommen und hin zu einer vernünftig geführten Alternative wechseln ist das Bums.

Ich hab es satt, dass niemand aus der “normalen” Bevölkerung (Nicht-Nerds) von uns jemals gehört hat, und jeder den Status Quo ungewollt hinnimmt, dass sie von TikTk, Twtter und co. (aufgrund individuellen Filterlisten unkenntlich gemacht) wie eine Kuh gemolken, ausgequetscht und dann verwurstet werden.

Social Media ist inzwischen unter vielen Leuten, insbesondere meiner Generation (Gen Z), ein Synonym zu Hetze, Hass, Zeitverschwendung und Enshittification geworden, und trotzdem hängen meine Bekannten 24/7 dort herum, weil sie nicht anders können.

Wie können wir, als “die Nerds”, Feddit, Mastodon, Pixelfed und co. den “Normalos” schmackhafter machen?

Wie, in erster Linie, können wir Anderen überhaupt zeigen “HEY, HIER DA, UNS GIBT ES!”?

  • caos@feddit.org
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    7 days ago

    Als im vorletzen/letzen Jahr die ersten Wellen von Twitter kamen, haben ja auch einige Medien Accounts oder sogar eigene Instanzen (bspw. Heise, DerStandard, Böhmermann, …) im Fediverse gestartet. Meines Wissen aber ausschließlich mit Mastodon, weil das das einzige war, was sie kannten. Es war leider auch das einizge, was sie bekannt machen wollten. Alle Versuche, Medienleute mit etwas Reichweite dazu zu bewegen, nicht nur über Mastodon zu berichten und vor allem nicht ständig Mastodon mit dem Fediverse gleichzusetzen, sind leider gescheitert. Wenn überhaupt eine Antwort kam, hieß es:

    • Mastodon ist nun mal der größte Dienst, die anderen seien “nicht relevant”
    • Es würde die Leute überfordern, wenn sie erfahren das es verschiedene Möglichkeiten gibt. Daher besser nur Mastodon, nur die “offizielle” Mastodon-App und nur mastodon.social empfehlen
    • Es ist ja schon so komplziert, dass die Leute eine Instanz wählen müssen, das sei eine riesige Hürde. So werde sich das Fediverse nie “durchsetzen”. Dann noch vorab zu wählen, ob man nun lieber Microblogging, Macroblogging, Fotos, Videos oder was anderes als Schwerpunkt möchte, sei nicht vermittelbar.

    Sogar bei der taz, die schon (auf Eigenintiative einer Mitarbeiters) seit ca. 2012 einen Diaspora-Account hat und die seit 2021 auch mit ihren bereits bestehenden Mastodon-Bot-Account aktiver geworden ist, bringt immer wieder diese Darstellung. Bspw. in der aktuellen Wochentaz: “Für freie Feeds”: Hier wird zwar das Fediverse zumindest erwähnt, aber wohl nicht verstanden, was es ist und was es schon gibt: “Seit Jahren arbeiten Entwickler daran, auf dieser Grundlage soziale Netzwerke zum sogenannten „Fediverse“ zusammenzuführen: „Ein Nutzer soll auf einer beliebigen Plattform ein Konto erstellen können und sich darüber mit allen Nutzern auf allen anderen Plattformen austauschen können“ – diesen Zustand streben die Fediverse-Macher:innen an.” Ansonsten wird dann Bluesky gehypt …

    Wir haben echt viel versucht, aber dass jemand mit Reichweite nach außerhalb des Fediverse das Konzept zum einen versteht und zum anderen bereit ist, es nach außen zu tragen. Aber bislang leider weitgehend vergeblich…

    • Aniki@feddit.org
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      5 days ago

      Mastodon und Feddit versorgen aber auch andere Bedürfnisse. Feddit ist in Server/Community/Thread level geordnet, während Mastodon statt Communities die Personen hat.

      Natürlich kann und sollte man sich fragen, ob man das irgendwie sinnvoll verbinden könnte. Wir sind einfach nur noch nicht an diesem Punkt, dass das alles total durchdacht ist. Derzeit funktionieren etwa 50% der Interoperabilität.

      • caos@feddit.org
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        5 days ago

        Mastodon und Feddit versorgen aber auch andere Bedürfnisse. Feddit ist in Server/Community/Thread level geordnet, während Mastodon statt Communities die Personen hat.

        Ja, es ist ein völlig anderer Zugang zu den gleichen Inhalten. Wobei in dem Fall Mastodon Zugang zu mehr Inhalten hat und ein Teil der Fediverse-Inhalte von Lemmy aus nicht zugänglich ist. Bei Mastodon ist alles total ungeordnet, das scheint aber das Prinzip von Microblogging zu sein.

        Derzeit funktionieren etwa 50% der Interoperabilität.

        Das würde ich inzwischen als höher einschätzen. Da hat sich gerade in den letzten 1-2 Jahren einiges getan. **Was meinst Du mit den 50%, die noch fehlen? **Was m.E.n. fehlt: Bilder in Replies werden nicht vollständig übertragen und Mastodon kann Beiträge mit Titeln nicht vollständig anzeigen. Das ist aber ein generelles Problem von Mastodon, dass dort einige Inhalte “verschluckt” werden (z.B. auch Videobeschreibungen von Peertube, mehr als vier Bilder usw.).

    • Elvith Ma'for@feddit.org
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      7 days ago

      Dann noch vorab zu wählen, ob man nun lieber Microblogging, Macroblogging, Fotos, Videos oder was anderes als Schwerpunkt möchte, sei nicht vermittelbar.

      Billige Ausreden für 300 bitte.

      Beim “klassischen” Social Media muss ich ja auch gucken, ob ich mich bei YouTube, Reddit, Xitter, Facebook oder Instagram anmelde. Der Unterschied: mit einem Xitter-Account kann ich nicht auf Reddit Posten. Mit einem Mastodon-Account aber auf Lemmy. Theoretisch ist das Thema also sogar weniger relevant als bisher…

      • Duke :verificado:@mastodon.de
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        7 days ago

        @elvith

        Der Vergleich hinkt ein wenig.

        Wer sich bei YouTube anmeldet, der meldet sich eben nur bei YouTube an und muss sich eben nicht vorab entscheiden ob er sich bei YouTube.social, YouTube.watch oder tcns.YouTube.koeln anmeldet.

        Und auch wenn es für viele nicht nachvollziehbar zu sein scheint, ist Kommunikationstechnik für extrem viele ein wahres Mysterium. Da hört es eben schon auf wenn man von Instanzen spricht.

        Ich persönlich kenne schon von Arbeitswegen her Menschen, die seit 40 Jahren mit Windoof arbeiten und bisher weder wissen wie man Bilder, welche im Textverlauf einer EMail eingefügt wurden, speichert noch wie man den Standartdrucker einstellt.
        Versuche diesen Menschen mal zu erzählen was eine Instanz von Mastodon ist, geschweige denn was der Unterschied von Macro- und Microblogging ist und wieso man da dann trotzdem Bilder schicken kann, statt auf einer Instanz von Pixelfed.

        Der Großteil der User von Metas und Googles oder Musks Schrott will sich einfach nur anmelden und es soll funktionieren, ohne dafür verstehen zu müssen was es mit der Serverstruktur auf sich hat.

        Und genau das ist das Problem warum so wenig Menschen wechseln. Sie haben ja alle nichts zu verbergen und die Dienste decken halt schon alles ab was sie als Social Media verstehen. Wozu also nochmal woanders anmelden, wo die meisten der “Freunde” eh nicht da sind?! Denen reicht es wenn sie über FB erfahren wie es deren Freunden/ Bekannten/ Verwandten geht und gut ist.

        Das diese Einstellung schade ist, sehe ich auch so, aber sie ist Realität und da stimmt es schon wenn die TAZ schreibt, dass es für den vermeintlichen Großteil der User einfach nicht vermnittelbar ist.

        Gerade erst wieder gelesen/gehört und vor etlichen Jahren selbst erlebt. Der Wechsel von WhatsApp zu Threema.
        In 10 Jahren sind nur 3 Kontakte mitgekommen und alle nutzen trotzdem noch WhatsApp nebenher. Alle Anderen fragten mich wieso sie für eine App zahlen sollen, wenn WhatsApp doch eh frei ist und man bei beiden Texte schreiben und Bilder/Videos verschicken kann.

        • rumschlumpel@feddit.org
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          7 days ago

          Gerade erst wieder gelesen/gehört und vor etlichen Jahren selbst erlebt. Der Wechsel von WhatsApp zu Threema. In 10 Jahren sind nur 3 Kontakte mitgekommen und alle nutzen trotzdem noch WhatsApp nebenher. Alle Anderen fragten mich wieso sie für eine App zahlen sollen, wenn WhatsApp doch eh frei ist und man bei beiden Texte schreiben und Bilder/Videos verschicken kann.

          Vor ein paar Jahren sind die meisten in meiner Verwandtschaft auf Signal gewechselt, das hat gut funktioniert. WhatsApp wird zwar auch genutzt, aber offenbar scheint man kein großes Problem damit zu haben, mehr als eine Chatanwendung zu haben. Bezeichnerweise ist mein Bruder der einzige der nicht mitmacht - selbst die Oma ist auf Signal. Ich habe auch den Eindruck, dass Signal eine deutlich niedrigere Hemmschwelle hat als Threem dadurch, dass es gratis ist, und dadurch dass es open source ist hat man auch bessere Argumente für den Wechsel.

        • Elvith Ma'for@feddit.org
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          7 days ago

          Jain, ich hab mich ja explizit nicht auf den Absatz bezogen, dass man sich an das Konzept von Instanzen gewöhnen muss, sondern dass man sich zwischen Mikroblogging, Mikroblogging, usw. entscheiden muss. Das muss man eben heute auch schon. TikTok ist kein Reddit oder Facebook oder…

          • Duke :verificado:@mastodon.de
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            6 days ago

            @elvith Trotzdem ist das eben nicht die Prämisse für die Wahl der Plattform.
            Die Leute nutzen zB Facebook für eben alles. Um mal kurz zu Bloggen um Bilder zu schicken und Videos zu teilen.
            Nur als Beispiel.
            Die meisten User interessiert nicht wofür eine Plattform eigentlich gedacht ist, sondern wieviele Freunde/ Bekannte/ Verwandte oder mittlerweile Gleichgesinnte sie dort antreffen.
            Und da hat das Fediverse eine gewisse Einstiegshürde, die die Konzern-Apps nicht mit sich bringen.

    • Alexander Goeres@hub.netzgemeinde.eu
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      7 days ago

      @caos ich denke, gerade die journalisten sind total überfordert. schon das grundprinzip des fediverse überfordert sie. sie begreifen nicht, was dieses “föderieren” sein soll. in der folge ist ihnen jeder gold glitzernde käfig lieber als ein offener etwas unordentlich aussehender busch. auf welchen zweig soll man sich da setzen? das versteht doch niemand. dann lieber der käfig, da weiß man, wo man ist.

    • borisentiu@feddit.org
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      7 days ago

      Danke für deine Bemühungen! Da wo das Fediverse thematisiert wird, finde ich den Punkt ‘1 Account für alles’ aber auch nicht so günstig und etwas irreführend, da es (noch) nicht so einfach ist und dann Interessierte eher enttäuscht werden könnten. Dann sind es eben mehrere Accounts, oder für den Anfang eben ein neuer zum mitmachen und in andere Plattformen schaut man erstmal so rein. Die Leute sind ja auch nicht getilted, weil man nicht mit Youtube-Account in Tiktok kommt.

    • needanke@feddit.org
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      7 days ago

      Ich sehe in letzter Zeit mit Pixelfed und Loops tatsächlichcetwas Verbesserung zu dem enormen Fokus auf Mastodon.