• 0 Posts
  • 7 Comments
Joined 1 year ago
cake
Cake day: August 19th, 2023

help-circle
  • Ich sehe jetzt auch nicht so ganz in wie fern das sich vom alten Kopfbahnhof unterscheidet. Klar, wenn auf der Strecke zwichen Hbf und Wendlingen ein Zug liegt ist das erstmal ein riesen Problem, aber das wird auch der Fall sein wenn auf dem Alternativweg der jetzt für vieles verwendet wird zwischen Plochingen und Wendlingen ein Zug steht. Man auch sogar noch ein bisschen mehr Flexibilität, dadurch das die 2 Gleise (+2 S-Bahn Gleise, die man ein bisschen mitverwenden konnte) zu 6 Gleisen (fairerweise auch zum Abstellbahnhof) wurden, sodass man bei viele Problemen dann auch anders Umleiten könnte. Zum Beispiel zwischen wenn es im Bahnhof Bad Canstatt Probleme gibt, kann man nun viele Züge über Untertürkheim fahren lassen. Nur in Richtung Feuerbach gibt es da (noch) keine Erweiterung, da wird das Problem aber auch nicht viel besser. Da ist was angedacht (Stichwort “Nordzulauf” und “P-Option”), um die Kapazitäten und Fahrzeiten von S21 zu verbessern, weil das doch eher auf Kante geplant ist und danach sollte es dort auch besser werden. Nur die Gäubahn (mit Panoramabahn) ist ein riesen Problem, insbesondere da im Störfall die Umleiterstrecke für die S-Bahn komplett wegfällt.

    Jetzt sind die Eingleisigen Streckenabschnitte größer geworden, da durch getrennte Tunnelröhren es nicht mehr wirklich möglich ist das Gleis unten zu wechseln, aber das wäre sowieso ein riesen Problem


  • Das ist zwar schön gesagt, aber verkennt komplett die Realität. Für die mutigen Radfahrer ist das natürlich richtig, aber häufig ist die Infrastruktur so ausgelegt, das legal Fahren sich deutlich gefährlicher anfühlt (inklusive interessanten Manövern um in die richtige Fahrbahn zu kommen, vorallem bei (geteilten) Radwegen die in beide Richtung befahrbahr sind und dann zu Fußgängerwegen werden, wie auch bei großen Kreuzungen wo nur die mutigsten Radfahrer sich trauen), vorallem wenn man eher langsam unterwegs ist.

    Wenn meine Mutter immer auf der Straße fahren müsste wo heutzutage sehr viele Radfahrer den Fußgängerweg illegal nutzen (also stark befahrene Straßen/Kreuzungen mit, im besten Fall, “Schutzstreifen”) würde sie aufs Auto umsteigen. Sie ist bestimmt bei weitem nicht die einzige.

    Bei E-Scootern wird das natürlich durch die instabilere Position, geringere Höchstgeschwindigkeit und komischen Verkehrsregeln die niemand kennt oder versteht (“Fahrrad Frei” gilt nicht, außer bei Einbahnstraßen, wofür natürlich gar nicht geplant wird und alle Fahrradwege sind verpflichtend) noch dümmer.

    Der größte Spaß ist natürlich die Unterscheidung was ein “baulich angelegter Fahrradweg” ist und was ein ehemaliger, zu enger, Fahrradweg ist der inzwischen zum Fußgängerweg dazukam. Schilder waren offensichtlich zu knapp.


    • Mehr Zuverlässigkeit

      Mein Eindruck ist das zwar viele an Zuverlässigkeit Interessiert sind, aber eher nebenbei. Wie kann es sein das bestimmte Strecken (z.B. S-Bahn Stuttgart Stammstrecke) wöchentlich irgendwelche Störungen haben? Es sollte von den Auftraggebern dedizierte Abteilungen geben die die Ursachen für Unpünktlichkeit analysieren (und zwar über “Störung am Fahrweg” & " Störung am Fahrzeug" hinaus) und auch die Möglichkeit haben was zu ändern. Dazu sollten auch Strecken auf mehr Zuverlässigkeit ausgebaut werden (kürzere Blockäbstände, mehr Überholmöglichkeiten im Bahnhof/Dreigleisigkeit, mehr zweigleisige Abschnitte, längere Bahnsteige (zum Teil auch mit niedrigerem Standard), …)

    • Mehr Flexibiltät bei Unfällen/Problemen

      Wenn jemand am Gleis gesichtet wird fährt erstmal garnichts. Wenn sich jemand an Geis 1 im Bahnhof vor den Zug wirft, ist die nächsten 5 Stunden auch an Gleis 8 nichts los. Wenn wieder jemand der Straßenbahn die Vorfahrt nimmt und nicht rechtzeitig gebremst wird sollte man nicht für 3 Stunden dort den Verkehr einstellen müssen. Falls es auf der Strecke/Fahrzeug Probleme gibt und dort sowieso nichts fährt, sollten man nicht für mehrere Stunden eingesperrt sein sondern auch auf freier Strecke das Fahrzeug verlassen können.

    • Planung für Busverkehr auch in der Stadt/Straßenplanung

      Bei neuen Vierteln wird “ein Bus” vorgesehen, aber offensichtlich wurde die Busroute erst im Nachgang bedacht und der Bus kommt nicht schnell durch. Wenn ich mir Nahverkehrspläne anschaue ist das höchste der Gefühle die Ambition für mehr Prioritisierung an Ampelanlagen oder eine weniger umwegige Route. Busspuren sehen zwar toll aus, aber häufig ist eher das Design der Kreuzungen das Problem. Eine eigene Busstraße wie z.B. in den Niederlanden bei der Zuidtangente wo Kreuzungen fast wie Bahnübergänge aussehen oder allgemein Überlegungen wie eine Busroute viel abgreifen könnte, durchfahren (zu einem anderen Ziel) und schnell sein könnte bereits während der Planung. Auch Verkehrsplanung für Busse über “ein bisschen Priorität und ein paar Busspuren” hinaus, wie z.B. in Bologna. Auch wenn die ersten 500m aus dem Busbahnhof raus mit Abstand die langsamsten sind ist irgendwas schiefgelaufen.

    • Allgemein Wertschätzung des Busverkehrs durch Aufgabenträger

      Häufig sind Busstationen/Busbahnhöfe sehr günstig ausgestattet und Busse allgemein häufig bei Planung/Investitionen vernachlässigt. Gerne klappert was im Innenraum während der Fahrt und allgemein hat sich das Design von Niederflurbussen in den letzten 20 Jahren kaum weiterentwickelt. Nicht ohne Grund wird dann der Busverkehr auch von Fahrgästen als “deutlich geringer Wert” eingeschätzt.

    • Stärkere Priorisierung des Fahrradzubringerverkehrs

      Bei den meisten Bahnhöfen gibt es Abstellmöglichkeiten, die ausreichen um ein günstiges, gebrauchtes Rad hinzustellen. Allerdings ist die Fahrradinfrastruktur auf dem Weg hin zum Bahnhof häufig nicht wirklich bedacht, aber sollte es. Wenn man es hinbekommt das der Weg zum Bahnhof angenehm ist, kann man deutlich mehr Leute erreichen (auf Wegen <3-4 km ist der Buszubringerverkehr häufig langsamer durch lange Umsteigezeiten (5min+) und fährt seltener).

    • Mehr Zuverlässigkeit bei Fahrzeugen/Mut zu Altfahrzeugen

      Neufahrzeuge sind häufig sehr unzuverlässig am Anfang. Längere Erprobungsphasen und stärkere Inzentivierung der Hersteller für Zuverlässigkeit könnten helfen. Auch werden auf der großen Eisenbahn häufig (meiner Meinung nach unnötig) zu schnell Neufahrzeuge beschafft, dafür dann aber billig. Seit dem das moderne Bestellerprinzip verwendet wird tendieren viele dazu knapp (Menge und Größe) kalkuliert Neufahrzeuge zu kaufen, obwohl die Altfahrzeuge noch gut verwendbar sind (also Barrierefrei und nicht ranzig). Ich denke hier an die neueren 420 , inzwischen häufig auch 425er, die ganzen Dostos die nicht mehr fahren und häufig durch kleinere Neufahrzeuge ersetzt wurden, die RegioShuttles die durch Lints ersetzt wurden und so weiter (nicht falsch verstehen, niemand will heute n-Wagen sehen), Auch sollte man nach ~15 Jahren die Fahrzeuge dann modernisieren (wie z.B. die 423 in München welche wie Neufahrzeuge anfühlen), damit dort auch der Druck geringer ist. Dann gibt es auch größere Finanzmittel um bei Neufahrzeugen nicht so knapp kalkulieren zu müssen.

    • Weniger Bürokratie/Planungszeiten/…

      Von Beschluss das man etwas machen will bis zum Beginn des Baus vergeht häufig ein Jahrzehnt, wenn nicht mehr. Elektrifizierung, mehr Zweigleisigkeit/Überholmöglichkeiten, leichte Infrastrukturanpassungen brauchen häufig ewig für das was sie sind.

    • Geringere Standards bei Neubaustrecken

      Es werden kaum Strecken für den Regionalverkehr außerhalb der S-Bahnnetze neu gebaut (und selbst da häufig nur zum Flughafen) und auch bei Schnellfahrstrecken sind die Tunneldurchmesser riesig, die Steigungen und Radien gering sowie häufig mit unnötigen Tunneln. Auf Schnellfahrstrecken fahren kaum Güterzüge (kann man sich also auch sparen), 4% Steigung sind für Triebzüge in Ordnung, neue Regionalverkehrsstrecken sollten auch (bei z.B. <100 km/h) mit ebenerdigen Kreuzungen gebaut werden können. Vieles ist bei Reaktivierungen einfachen (selbst wenn physisch nichts mehr da ist), weswegen eigentlich nur Reaktivierungen durchgeführt werden. Wer neue Bahnstrecken will muss sie günstiger machen.

    • Mehr Personalwertschätzung/Beruf aufwerten

      Bessere Bezahlung, Arbeitszeiten, weniger notwendiger Kundenkontakt (insbesondere in Bussen), mehr berufliche Perspektiven, …

    Umso länger ich drüber nachdenke, umso mehr fällt mir ein. Aber allgemein wäre es gut, sich mehr bei unseren Nachbarn und allgemein im Ausland umzuschauen um zu sehen was funktioniert (und was nicht) und es auch zu übernehmen. Deutschland (aber auch so ziemlich jedes andere Land) orientiert sich sehr an sich selbst, obwohl die Problemstellungen sich häufig nicht sehr stark unterscheiden.


  • Cross Border Rail in the EU is surprisingly bad, IMHO. If you stay within one country, prices are lower, frequency and capacity are higher and usually the speed is higher as well. Eurostar has decreased in capacity over time and is by far the most expensive option, Thalys hasn’t increased capacity in decades (bought no new trains) and is also very expensive, ICE services to Netherlands and Belgium aren’t cheap and suffer from bad rolling stock (often half of the trains are cancelled), all border connections to spain suck in some form (Madrid-Lissabon is especially bad), there are (almost) no trains through switzerland (to connect to italy) and trains in switzerland are in general pretty slow, making trains to Italy very unattractive. Connections to Denmark suffer from bad rolling stock and are often booked out, there is no way to cross the Baltikum in any reasonable amount of time by train, there are very few train connections left in the balkans after Covid (e.g. greece has no single passenger train crossing the border). For people trying to cross over from Sweden to Finnland over Land, there are trains running to the border towns, but a walk of several kms is required between them (or there may be some form of bus connections, but I can’t figure them out). And everything train-wise is very slow in eastern europe anyways. Night trains are very often sold out far in advance and have historic rolling stock with lots of issues.

    Worse than that, international tickets are often much more expensive than national ones (compare e.g. Frankfurt-Paris to Munich-Berlin), the border crossing is often the slowest part of the journey and if you want to get the cheap prices on both sides you have to book separate tickets, with all the ensuing fun of figuring out what to do if something goes wrong. Sometimes you just can’t book a single ticket anyway. There isn’t a great europe wide journey planner (good luck with Lisbon-Madrid or the Euskotren border crossing) with real-time information.

    Cross border trains often aren’t the priority of a single country (for obvious reasons) and the entity that is supposed to have an eye on eu border travel by rail (the EU) frankly just doesn’t care a lot and it shows. The passport controls at internal shengen borders leading to 30+ min delays are just the cherry on top.

    Still: A lot of intra-EU flights can be reasonably done by train/long-distance bus and a lot of (especially holiday travel) destinations substituted. It could always be much worse.


  • I can’t judge the state of Portugese public transport (apart from the fact that the lissabon-madrid rail link is a tragedy, mostly thanks to portugal), but flying is very obviously a big-city thing. Inhabitants of big cities fly much more because the airport with frequent and direct flights is right around the corner as opposed to rural places where the nearest airport is quite some distance away and serves few destinations.

    In general poor people fly very little, which is also the case in Germany, so I can’t imagine it making much of a dent around there for the poorest. Portugal is itself mostly responsible for its transportation network and, if I’m understanding https://www.railjournal.com/in_depth/road-out-rail-in-under-new-portugese-plan/ correctly, the portugese government has chosen to invest in its road network over rail in the recent past. While just looking at the cp website it seems that prices are pretty low compared to germany or france. Similarly for hostels it seems porto and lissabon are cheaper than many less touristy cites like lyon, toulouse, cologne, genoa, … right now. I just can’t imagine it being cheaper to fly outside of portugal for vacations based on those prices. And at least for gas taxes there certainly is an alternative without large changes that is especially viable for non city-dwellers: electric cars. While still too expensive, they are much cheaper than even 5 years ago.

    The last point is entirely ridiculous: The Netherlands certainly isn’t known for cheap trains and france is the opposite of a train every 10 minutes (especially outside paris), with often large multi-hour gaps between TGV connections from many cities. Most people in other european countries fly much less than people in Portugal or Spain: Portugal and Spain have one of the highest per-capita flight rates in europe (https://ourworldindata.org/grapher/air-trips-per-capita), more than double germany or france, even though spain has one of the largest HSR networks (in total and per-capita) in europe.

    Flying is one of the few climate related things where the only foreseeable “solution” is a reduction. For heating, electricity, driving, steel, … there are technological solutions in the works and often already deployed that should solve the problem in the next 20-30 years. For flying there is little in the works. The aviation industry talks about SAF while missing targets for implementing them or even thoughts on how to deploy them on a large scale, while mostly ignoring the various non-CO2 related effects flying has on the climate. Flying related emissions mostly increase year-over-year (due to increasing demand) without indications of reduced emissions in the near future. And with flying mostly being for leisure, it is doesn’t need to be directly replaced.

    And just to repeat myself: Flying just mostly isn’t a thing poor people do.