• poVoq@slrpnk.net
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    3 days ago

    Die ganze Disskussion ist bescheuert. Worum es dabei wirklich geht ist die Forschungs und Entwicklungskosten der hiesigen Rüstungsindustrie durch windige Drittmittelkonstrukte zu subventionieren.

    Meinetwegen dürfen Universitäten gerne an militärisch relevanten Feldern forschen, aber bitte alles öffentlich zugänglich und nicht aus Rüstungskonzern und “nationaler Sicherheits” Gründen hinter verschlossender Tür und mit Verschwiegenheitsklausen.

    Die Forschungsergebnisse offenlegen zu müssen ist nicht nur allgemein gut sondern verhindert auch recht effizient das in Feldern geforscht wird die vor allem zu Angriffszwecken verwendet werden können.

    • smokeysnilas@feddit.org
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      Deutsch
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      3 days ago

      Schöne Formulierung! Das Subventionieren durch windige Drittmittelkonstrukte ist mMn schon immer die Überlebensstrategie aller deutschen Industriezweige gewesen.

    • DdCno1@beehaw.org
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      2 days ago

      Meinetwegen dürfen Universitäten gerne an militärisch relevanten Feldern forschen, aber bitte alles öffentlich zugänglich und nicht aus Rüstungskonzern und “nationaler Sicherheits” Gründen hinter verschlossender Tür und mit Verschwiegenheitsklausen.

      Du möchtest die Ergebnisse militärischer Forschung öffentlich machen? Verstehe ich das richtig? Hast du darüber auch nur kurz nachgedacht?

      • poVoq@slrpnk.net
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        2 days ago

        Ja da habe ich ausführlich drüber nachgedacht und finde das notwendig und richtig.

        Militärische Forschung die nicht öffentlich gemacht werden kann, sollte besser garnicht erforscht werden und wenn überhaupt dann sicher nicht an zivilen Universitäten in Kooperation mit Privatunternehmen sondern maximal in speziellen staatlichen Geheimprojekten (Manhatten Project oder so).

        Nachtrag: Waffentechnik die ausschließlich zur Verteidigung dient ist sogar besser öffentlich, da sie dann die erhoffte Abschreckungswirkung auf potentielle Angreifer erfüllen kann.

        • barsoap@lemm.ee
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          1 day ago

          Es gibt keinen Unterschied zwischen Angriffs- und Verteidigungstechnik. Wenn du einen angreifenden Vogel aus der Luft schießen kannst dann kannst du das auch mit einem verteidigenden Vogel. Und selbst wenn das Ding fest installiert auf deinem Boden steht und kurze Reichweite hat – es ist immer noch geeignet um einen Schlag gegen deine Logistik und Produktionsfähigkeit abzuwehren, sprich, Angriff zu unterstützen.

          • poVoq@slrpnk.net
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            1 day ago

            Ja genau und Krieg ist wie Schach 🤦‍♂️ Es gibt natürlich Waffensysteme die ausgesprochen ungeeigent für Angriffskriege sind und solche die sich vor allem zum Angriff eignen. Ist natürlich nicht alles Schwarz-Weiß, aber das hat ja auch niemand behauptet.

            • barsoap@lemm.ee
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              1 day ago

              Na dann wirst du doch sicherlich Beispiele für solche Systeme nennen können. Eine Verteidigungswaffe die nur auf eigenem Gebiet funktioniert, mit der man aber nicht eroberte Gebiete sichern kann, oder eine Angriffswaffe mit der man verlorenes Gebiet zurückbekommen kann, die aber auch nur funktioniert wenn der Feind vorher angegriffen hat. Bin ganz Ohr.

              • poVoq@slrpnk.net
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                1 day ago

                Wenn man keine zum Angriff geeigneten Waffen hat, kann man auch keine Verteidigungswaffen einsetzen um erobertes Gebiet zu sichern. Und z.B. Bunker eignen sich ausgesprochen schlecht um anzugreifen und lassen sich auch nicht mal eben im Feindesland aufblasen.

                • barsoap@lemm.ee
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                  1 day ago

                  Ein Bunker ist erstmal keine Waffe und zweitens natürlich willst du welche haben wenn du angreifst denn du willst dich ja gegen Gegenangriffe wappnen und drittens wenn du zuhause gut Bunker bauen kannst, also Zementfabriken usw hast, dann kannst du die auch in eroberten Gebieten schnell hochziehen um sie zu sichern.

                  Einen Versuch geb’ ich dir noch bevor ich dir in’s Gesicht sage dass du keine Ahnung hast.

                  In der Zwischenzeit kann ich empfehlen mal die Verteidigungslinien der Russen in der Ukraine zu studieren.

        • Melchior@feddit.org
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          2 days ago

          Was man eigentlich haben will ist das der potentielle Gegner weiss was die Technik kann, aber nicht wie sie funktioniert. Den wenn er weiss wie sie funktioniert kann er sie Nachbauen oder besser Gegenmittel entwickeln. Sprich es ist besser etwas vorzuführen als die Studien zu veröffentlichen.

          Allerdings stimme ich dir zu, dass die Rüstungsindustrie verstaatlicht gehört. Wobei es auch da Synergien mit zivilen Entwicklungen gibt.

          • DdCno1@beehaw.org
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            2 days ago

            Das wird doch eh schon gemacht. In NATO-Ländern ist es üblich, neue Waffen nach Abschluss der Entwicklung der Öffentlichkeit vorzustellen, mit begrenzten (und oft absichtlich heruntergespielten) technischen Details.

            In Russland und China ist es übrigens üblich, neue Waffen schon weit vor der Einführung vorzustellen und die technischen Fähigkeiten aufzuauschen. Das führt bis heute dazu, dass der Westen mehr oder weniger panisch gegen die fiktiven Eigenschaften dieser Waffen Gegenmaßnahmen entwickelt (z.B. Kampfflugzeuge), die dann in der Praxis oft weit überlegen sind.

          • poVoq@slrpnk.net
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            2 days ago

            Das wäre Bluffen und funkioniert nicht wirklich wenn der Gegner ähnliche technische Kapazitäten hat.

        • DdCno1@beehaw.org
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          2 days ago

          Hast du auch ausführlich darüber nachgedacht, was passieren würde, wenn beispielsweise nur Deutschland das so handhabt, aber andere Länder nicht?

              • poVoq@slrpnk.net
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                2 days ago

                Bei einer reinen Verteidigungsarmee ist es nicht besonders relevant siehe z.B. die Schweiz. Und was man theoretisch kann ist durchaus interessant dem potentiellen Angreifer mitzuteilen, so wie das in der Natur mit giftigen Tieren oft auch ist.

                • DdCno1@beehaw.org
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                  2 days ago

                  Das ist aber nicht das Gleiche, als die Forschung offenzulegen. Ich sehe deinen ursprünglichen Vorschlag sehr kritisch, weil sie damit dem Feind die Möglichkeit gibt, die Ergebnisse selbst anzuwenden.

  • Quittenbrot@feddit.org
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    3 days ago

    Wo ist das Problem?

    Alle¹ sind empört, dass Russland in klassischer Eroberungsabsicht den großen Landkrieg nach Europa zurückgebracht hat, gleichzeitig sind alle² empört, dass DE/EU so abhängig ist von den Amerikanern.

    Tja, wenn wir unseren Scheiß selber regeln wollen, bedeutet das eben auch, dass wir grundsätzlich mal über unser gestörtes Verhältnis zum Militär nachdenken. Man kann nicht einerseits fordern, dass wir unabhängig sein sollen, dann aber sich nicht hinter die dafür notwendigen Institutionen stellen.

    ¹die üblichen Apologeten natürlich ausgenommen

    ²die üblichen Apologeten natürlich inkludiert

    • zaphod@sopuli.xyz
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      3 days ago

      Grundsätzlich sehe ich das ähnlich, wobei ich so einen Zwang wie in Bayern nicht gut finde. Woran und für welche Zwecke geforscht wird, sollten immer noch die Forscher selbst entscheiden, Zivilklauseln sehe ich da auch kritisch.

      • Quittenbrot@feddit.org
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        3 days ago

        Ich denke, wir sind uns einig, dass der klassische bayerische lospolternde Aktionismus in den seltensten Fällen wirklich zur Problemlösung taugt.

      • Quittenbrot@feddit.org
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        3 days ago

        Doch, das brauchst und willst du.

        Auf der Weltbühne ist Souveränität eine Frage der Macht.

        Willst du ein Deutschland, das einen Großteil seiner Sicherheit aus der Präsenz amerikanischer Soldaten und Waffen zieht und dadurch erpressbar ist? Ich denke nicht.

        Willst du ein Deutschland, das durch militärische Gewalt und Vernichtung unter die Knute Russlands gezwungen werden soll, wie momentan die Ukraine? Ich denke nicht.

        Willst du ein Deutschland, in dem China entscheidet, welche Themen an den Unis und in der Presse besprochen werden können? Ich denke nicht.

        Die meisten hier wollen selber entscheiden, was sie machen, wie die Gesellschaft inkl. Gesetze, Medien, Partizipation usw. aussieht. Das kann nur, wer unabhängig ist.

        • bungalowtill@lemmy.dbzer0.com
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          3 days ago

          Ja, das sind so in etwa die Gedankengänge derer, die uns schonmal ins Unglück gestürzt haben. Nein Danke. Dir wird das nicht gefallen und ich will nicht sagen, dass du das propagierst, aber hier wäre es schonmal überdenkenswert, was die tatsächlichen Konsequenzen eines Nationalstaats auf der Suche nach Macht sind.

          • Quittenbrot@feddit.org
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            3 days ago

            Ein Nationalstaat (= Land) hat immer Macht. Die übt er beispielsweise durch seine wirtschaftliche Kraft aus oder indem er seiner Bevölkerung Gewehre in die Hand drückt. Wovon du da sprichst, ist ein Staat, der auf Kosten anderer expandieren will. Das hat aber mit dem, wovon ich spreche, nur insofern etwas zu tun, dass ein Staat eben genau zur Beibehaltung des Status Quo (also der Abwehr des Expansionsdranges eines anderen) ebenfalls Macht braucht. Du bist anderer Meinung? Ich bin gespannt, was dein Vorschlag ist.

            • bungalowtill@lemmy.dbzer0.com
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              3 days ago

              Die Idee des Expandierens kam aber erst nach der Feststellung, dass man jetzt unabhängig sein müsste. Vor 100 Jahren war das ebenfalls ziemlich en vogue. Man sah die internationale Ordnung als gescheitert an und es gab überall Bestrebungen autark zu werden. In Deutschland, auch dem Verlust der Kolonien geschuldet, kam dann einer auf die Idee dafür Lebensraum im Osten zu finden.

              Ich denke es war katastrophal nach WWII mit den gekoppelten Modellen Nationalstaat und Kapitalismus weiterzumachen, als hätten die nichts mit der vorangegangenen Apokalypse zu tun. Es wurde zwar stark reguliert und es gab eine internationale Ordnung, mit untereinander konkurrierenden Staaten konnte das aber langfristig nicht gutgehen. Macht ist ein relatives Maß. Du hast nur Macht wenn jemand anders weniger davon hat. Und wenn ein Staat wirtschaftliche Macht hat, greift diese Wirtschaft schnell auch mal auf die militärische Macht zurück. Geht, wie jetzt, die internationale Ordnung flöten, sind diese Mächte die, die uns in der Auseinandersetzung mit anderen Staaten zu den Sklaven des Nationalstaates machen wie zuvor beobachtet.

              • Quittenbrot@feddit.org
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                2 days ago

                Man sah die internationale Ordnung als gescheitert an und es gab überall Bestrebungen autark zu werden.

                Die internationale Ordnung funktioniert ebenfalls nur aufgrund der Macht der Länder, die dahinter stehen. Aus freien Stücken hält sich da kein Land dran und wenn du dir Russlands illegalen Angriffskrieg oder den Haftbefehl gegen Putin anschaust, dann siehst du auch sehr schön, was die internationale Ordnung wert ist, wenn einer einfach komplett drauf scheißt. Es ist illusorisch anzunehmen, irgendwelche internationalen Verträge allein könnten ein Land vor der Aggression eines anderen beschützen.

                In Deutschland, auch dem Verlust der Kolonien geschuldet, kam dann einer auf die Idee dafür Lebensraum im Osten zu finden.

                Noch mal, expansionistische Ambitionen haben nichts mit der einem Staat innewohnenden Macht zu tun. Ein jeder Staat muss ein Mindestmaß an Macht aufweisen, um existieren zu können. Wir in Deutschland haben aber insbesondere die militärische Machtfrage, auch aufgrund der Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg, an unsere Verbündeten und hier insbesondere die USA ausgelagert. Wir leben seit Jahrzehnten in Sicherheit unter dem Nuklearschirm eines anderen. Das ist jedoch seit der Wiedervereinigung und dem Ende des Kalten Krieges, spätestens jedoch seit Trump kein überlebensfähiges Konstrukt für ein Land, zumal mit dem Gewicht von Deutschland. Hier geht es nicht darum, dass Deutschland ein expansionistischer Staat werden soll, sondern darum, dass Deutschland eigentlich selbst in der Lage sein müsste, seine Interessen und Wünsche auch selber zu verteidigen. Es ist eine geschichtliche Anomalie, dass dem nicht so ist, und viele von uns haben es sich sehr gemütlich gemacht in dieser Anomalie. Das wird jedoch ein böses Erwachen geben.

                Ich denke es war katastrophal nach WWII mit den gekoppelten Modellen Nationalstaat und Kapitalismus weiterzumachen, als hätten die nichts mit der vorangegangenen Apokalypse zu tun.

                Ich sehe nicht, was Länder wie Hitlers Nazideutschland oder Stalins Sowjetunion mit Kapitalismus zu tun haben. Im Falle Stalins ging der Horror ja nach dem Krieg und ganz ohne Kapitalismus ja erst richtig los. Auch der russische Krieg in der Ukraine ist kein Krieg des Kapitalismus, sondern des klassischen Eroberungs- und Vernichtungswillen, der ganz unabhängig von Wirtschaftssystemen existiert. Den drohenden Krieg Chinas gegen Taiwan und damit gegen die USA treibt nicht der Kapitalismus.

                Du hast nur Macht wenn jemand anders weniger davon hat.

                Tja, sämtliche Gedankenspiele mit einer wie auch immer gearteten Utopie jenseits von Staaten und Machtausübung scheitern jedoch direkt daran, dass alle mitmachen müssten und es dafür keinerlei Anhaltspunkt gibt. USA, China, Russland, schon von diesen drei Ländern ist keiner bereit, das eigene Machtstreben aufzugeben. Folglich ist es für alle folgenden Länder ebenfalls nicht möglich. Deutschland muss im bestehenden System funktionieren, nicht in einem fiktiven.

                • bungalowtill@lemmy.dbzer0.com
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                  1 day ago

                  Die Utopie ist es wert verfolgt zu werden

                  Ich denke nur, wir waren ihr direkt nach dem Krieg sehr viel näher als jetzt. Als die Vereinten Nationen gegründet wurden, waren, auch im amerikanischen Kongress, sehr viele bereit, die Macht an eine internationale Organisation abzugeben. Gerade in Bezug auf die Atombombe war das eine ernsthaft diskutierte Frage. Am Ende waren Stalin und Truman vielleicht nicht die geeigneten Akteure.

                  Mit der Entscheidung mit dem Kapitalismus fortzufahren, war natürlich die westliche Hemisphäre gemeint.

                  Der Horror in der UdSSR ging schon in den Dreißigern los, mit den Schauprozessen, denen auch viele deutsche Kommunisten zum Opfer fielen.

                  Es ist unmöglich, Sowjetunion und Nazi Deutschland getrennt vom Kapitalismus zu betrachten. Die Sowjetunion natürlich als die Antithese, auf die niemand je ohne Kapitalismus gekommen wäre und Nazi Deutschland, das nach Weltwirtschaftskrise, Reparationszahlungen an seine Konkurrenten sowie Verlust der Kolonien in diesem System kaum mehr Fuß mehr fassen konnte um dann auf seine eigenen Ideen zu kommen. Und während Hitler den internationalen liberalen Kapitalismus verachtete, machte er sich Struktur wie auch Moral des Kapitalismus zu eigen, um seine eigenen Ziele zu verwirklichen.

                  Dass jedem Staat Macht zu eigen sein muss, um seinen Herrschaftsanspruch gegenüber der jeweiligen Bevölkerung zu rechtfertigen, habe ich nicht vergessen, macht es aber auch nicht leichter, ihn zu verteidigen.

                  Mir ist klar, dass die meisten hier keine expansionistische Politik mehr anstreben. Auch wenn sich das global gerade zu ändern scheint. Aber ein Grund, warum die Bundeswehr in dem Zustand, in dem sie sich gerade befindet, ist, dass man sie über Jahre zu einer schnellen Eingreiftruppe fürs Ausland aufgebaut hat, um dort sehr wohl deutsche Interessen zu vertreten. Für diese Wahrheit musste auch jemand mal zurücktreten. Die Aufrüstung zu Hause geriet dann halt ein wenig in Vergessenheit.

                  Dafür macht man jetzt beides. Und schickt auch immer mehr Kriegsschiffe in die Ferne…

                  Ich will das nicht.

  • Badnerland@feddit.org
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    2 days ago

    Cool, im allgemeinen Rechtsruck werden die Hochschulen mal wieder für den deutschen Militarismus instrumentalisiert. Es ist zum Kotzen.

    • DdCno1@beehaw.org
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      2 days ago

      Militärische Forschung heißt nicht, dass die Studenten morgens zum Fahnenapell antreten müssen. Lass die Kirche mal im Dorf.

  • azolus@slrpnk.net
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    3 days ago

    Ich möchte nicht, dass meine Forschung für militärische Zwecke verwendet wird. Im Zweifelsfall gehe ich dann in Bereiche, die denen nix bringen.

    • gigachad@sh.itjust.works
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      3 days ago

      Wenn du deine Forschung publizierst und sie sicherheitsrelevant ist, kannst du doch nichts dagegen tun? Es geht hier um direkte Kooperation mit Fluss von Finanzmitteln. Ich denke niemand wird dir eine Pistole an die Brust halten und dich zwingen eine Rakete zu entwickeln.

      • azolus@slrpnk.net
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        2 days ago

        Es geht vor allem darum, das betroffene Fachbereiche dann häufiger direkte Kooperationen eingehen werden. Du interessierst dich für Lageregelung oder KI? Super, an unserem Lehrstuhl kannst du uns dabei helfen KI-gesteuerte Killerdrohnen zu verbessern, mit denen denen breitflächig und undifferenziert Menschen abgemetzelt werden können (Siehe z.B. den Einsatz von KI in Gaza). Du willst das nicht? Sorry, die Forschungsgelder brauchen wir, sonst geh woanders hin.

        Der Schaden der mit solchen Sytemen angerichtet wurde, wird und werden wird ist mit meinem Gewissen nicht vereinbar, und daran kann auch kein “aber die Weltlage” Argument etwas ändern. Ich weigere mich kategorisch dagegen bei solchen Projekten mitzuwirken.

        Und mal ganz ungeachtet dessen: universitäre Forschung ist nicht fürs Militär da, oder dafür da, dass die Privatwirtschaft lukrative Ideen abgreifen kann, sobald der aufwändige Teil der Grundlagenforschung von den Hochschulen vorgelegt wurde. Universitäre Forschung ist dazu da, den Wissensstand der Menschheit zu erweitern. Sollen die doch ihre eigene Forschung betreiben und dafür Geld wegpusten wenns so dringend ist, es gibt genügend Wissenschaftler die bereit sind ihre Seelen zu verkaufen. Die Hochschulen sollen sie damit in Frieden lassen – finanzielle Anreize (sprich: unterfinanzierte Forschung + Lehre und dann “gönnerhaft” eine lukrative Kooperation anbieten) sind abzulehnen.

      • Zacryon@feddit.org
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        3 days ago

        Richtig. Stattdessen ist Forschung und Entwicklung für die Rüstungsindustrie sehr lukrativ, weshalb es eine Frage dessen ist, ab wann man bereit ist seine Seele zu verkaufen. Insbesondere, wenn zivile Forschung unterfinanziert wird.

    • DdCno1@beehaw.org
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      3 days ago

      Was ist, wenn dieser militärische Zweck die direkte Verteidigung Europas von Russland ist? Wir reden hier nicht davon, Deutschland am Hindukusch zu verteidigen. Pazifismus ohne die Fähigkeit, Frieden und Freiheit zu bewahren nützt nur denjenigen, die ein Europa wollen, das der neuen Achse des Bösen (die es diesmal wirklich gibt) unterwürfig ist.

      • azolus@slrpnk.net
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        2 days ago

        KI-gesteuerte Killerdrohnen beispielsweise gehören meines Erachtens nach genauso geächtet wie der Einsatz chemischer Waffen wie Saringas. Forschung zu militärischen Zwecken läuft nach meiner Auffassung (die im Kontext vergangener Skandale und “erfolgreicher” Einsätze besagter Technologien entstanden ist) oft daraufhin hinaus, dass wir derarte neue grausame Methoden perfektionieren, wie wir uns schneller abschlachten können. Ich möchte daran keinen Teil haben und ich möchte nicht, dass meine Hochschule daran Teil hat und dabei politischem & finanziellen Druck ausgesetzt ist zu kooperieren. Wenn man so heiß auf militärische Forschung ist, soll man das an entsprechenden Forschungseinrichtungen machen, aber bitte nicht an den Hochschulen.

        Mir geht dieses Thema sehr nahe, weshalb sich dieser Text wahrscheinlich etwas aggressiv liest. Mein Ziel ist es nicht meine Vorredner persönlich anzugehen, ich hoffe ihr habt dafür etwas Verständnis.

        • DdCno1@beehaw.org
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          2 days ago

          Ich kann die Aufregung teilweise verstehen, aber ich möchte dir ein paar Informationen und Denkanstöße liefern:

          Deutschland liefert bereits tausende KI-gesteuerte “Killerdrohnen” an die ukrainische Armee. Diese sind auf den dortigen Schlachtfeldern überaus nützlich, da sie anders als direkt von Menschen gesteuerte Drohnen nicht elektronisch gestört werden können. Sie sind außerdem sicherer für die ukrainischen Soldaten einzusetzen, da sie nicht leicht zu ortende Piloten nah an der Front benötigen.

          Der Tod durch eine solche Drohne ist für die betroffenen russischen Soldaten nicht qualvoller als durch eine konventionelle Drohne oder Artillerie. Das unterscheidet diese Waffe deutlich von beispielsweise Saringas. Es geht bei dieser Waffe nicht darum, uns schneller gegenseitig abzuschlachten, sondern einer europäischen Demokratie die Möglichkeit zu geben, sich gegen eine mordende Diktatur zur Wehr zu setzen, einer Diktatur, die gerne mehr Länder als nur die Ukraine angreifen und unterjochen würde. Sollten wir nicht alles tun, nicht sogar noch viel mehr tun, um dieses Unrechtsregime aufzuhalten?

          Ich kann die Sorge darüber nachvollziehen, dass KI-Waffen beispielsweise für eine weitere Entmenschlichung der Kriegsführung führen, dass sie die Hemmschwelle für den Einsatz militärischer Gewalt senken, vielleicht sogar, dass sie sich gegen uns wenden könnten - aber in dem momentan einen Konflikt, wo sie eingesetzt werden, geht es einfach ganz nüchtern nur darum, ein verbündetes Land und die Menschen dort zu schützen. Ebenso ist Deutschland nun wirklich kein militärischer Agressor auf der Weltbühne. Ich glaube es ist nicht naiv zu behaupten, dass diese Drohne und etwaige andere hier entwickelte KI-gesteuerte Waffen dem Zweck der Verteidigung dieses Landes und unserer Verbündeten dienen. Die Welt wird mehr und mehr instabil, die Zeiten stehen auch in Europa leider auf Krieg seit Putin damit angefangen hat, seine Großmachtträume mit Gewalt durchzusetzen. Deutschland kann sich nicht in eine Paralleldimension beamen, in der Krieg ein Fremdwort ist, sondern muss auch in der Lage sein, sich zu wehren - und dazu gehört militärische Forschung. Je besser unsere Waffen sind, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie hier auf unserem Boden eingesetzt werden müssen. Eine klare Trennung von ziviler und militärischer Forschung wie du sie forderst würde in beide Richtungen hemmend wirken. Möchtest du das?

  • Zacryon@feddit.org
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    3 days ago

    Ich verstehe, dass wir Militär brauchen, weil wir als Spezies manchmal zu blöd sind, um Konflikte anders zu lösen als uns gegenseitig auf den Deckel zu hauen.

    Aber ich weigere mich jemals systematischen Mord als Verteidigungsoption zu akzeptieren. Diese Unsummen, die wir weltweit in die Entwicklung lebens- und zivilisationszerstörender Waffen setzen, sollte man besser für die Entwicklung nicht tödlicher Waffen und entsprechender Kriegsführung verwenden. Wie weit wir wohl als Menschheit wären, hätten wir diesen Weg gewählt?

    Wenn wir uns schon kloppen müssen, dann bitte nicht tödlich. Diejenigen, die am Ende sterben, sind ohnehin meistens jene, die es am wenigsten verdienen.

    • DdCno1@beehaw.org
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      3 days ago

      Sorry, aber das ist komplett weltfremd. Wie willst du denn bitte nicht-tödlich ein Panzerbatallion aufhalten? Nicht-tödlich einen Bomber stoppen? Selbst mit Infantrie ist das extrem schwierig, sogar zu einem großen Teil völkerrechtswidrig, denn Reizgas ist beispielsweise seit genau 100 Jahren illegal in der Kriegsführung.

      Wir werden nun einmal von einem Land (und Verbündeten) bedroht, die vor keinen Schandtaten zurückschrecken, bis hin zu Völkermord. Das bedeutete nicht, dass wir im Gegenzug falls (momentan sieht es eher nach einem wenn aus) zu einem direkten Krieg gegen Russland und seine Verbündeten kommt deren Zivilisten ermorden sollen - aber wer unter diesen Flaggen kämpft, der muss mit allen legalen Mitteln der Kriegsführung daran gehindert werden, die Ziele dieses verbrecherischen Regimes zu erreichen. Das bedeutet in den meisten Fällen, diese Menschen zu töten oder es zumindest zu versuchen. Man kann sich dabei schlau anstellen und gezielt Offiziere zuerst ausschalten, den Gegner mit allen Tricks zu demoralisieren und ihn zur Aufgabe zu bewegen, aber am Ende kommt man nicht darum herum, tödliche Waffen mit dem Ziel zu töten einzusetzen.

      • Zacryon@feddit.org
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        2 days ago

        Diese Denkweise ist genau das Problem. Nach jahrtausenden menschlicher Kriegsführung haben sich nur die wenigsten die Frage gestellt, wie man nicht-tödlich vorgehen kann.

        Wenn niemand daran forscht und entwickelt, ist es klar, dass es an Alternativen mangelt. Man hielt auch das Fliegen und Reisen in den Weltraum für unmöglich, bis sich ein paar clevere Leute zusammengetan haben, um genau das zu erreichen.

        Ich denke nicht, dass es weltfremd ist die Forschung an nicht-tödlicher Kriegsführung voranzutreiben. Es mangelt vielmehr an dem Willen es zu tun und uns an dem Weitblick auch bloß über Alternativen nachzudenken, weil man es ja schon immer so getan hat.

        Das Töten von Menschen ist nie der richtige Weg.

        • DdCno1@beehaw.org
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          2 days ago

          Es wird daran geforscht. Es gibt unzählige neuartige weniger und nicht-tödliche Waffen (beispielsweise Mikrowellenwaffen - die USA sind auf dem Gebiet führend) - aber sie werden auf absehbare Zeit nicht tödliche Waffen auf dem Schlachtfeld ersetzen können und haben oft extreme, auch völkerrechtliche, Probleme.

          Das Töten von Menschen ist manchmal die weniger schlechte Option. Frag mal Ukrainier, wie sie zu dem Thema stehen.

          • Zacryon@feddit.org
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            2 days ago

            Es wird daran geforscht.

            Mit niedrigerer Priorität und erheblich niedrigerem Forschungsvolumen. Zu wenig, zu spät.
            Aber das kann man ändern.

            Das Töten von Menschen ist manchmal die weniger schlechte Option. Frag mal Ukrainier, wie sie zu dem Thema stehen.

            Das Konzept von Notwehr verstehe ich auch. Wenn es im Extremfall nicht anders geht, muss eben jemand den Kürzeren ziehen. Ich wünsche mir bloß, dass wir alles tun, um zu vermeiden, dass es soweit kommen muss.

            • DdCno1@beehaw.org
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              2 days ago

              Es ist schlicht weit schwieriger, Menschen ohne sie zu töten und/oder ihnen extremes Leid zuzufügen kampfunfähig zu machen. Das ist der Grund, warum es vergleichsweise wenig Forschung auf dem Gebiet gibt. Klar kann man das ändern - aber willst du auch, dass deutsche Universitäten das in Zusammenarbeit mit Rüstungskonzernen und der Bundeswehr tun? Hierbei ist zu beachten, dass viele nicht- und wenig tödliche Waffen ein großes Potenzial zum Missbrauch besitzen, z.B. als Folterinstrumente.

              Starke Verteidigungsbündnisse wie NATO und auch die EU (es ist kaum bekannt, dass die EU auch ein Verteidigungsbündnis ist) sind übrigens eines der besten Mittel, um Kriege ganz zu vermeiden.